Laut einer Allensbach-Studie (Sommer 2021), haben 44% der Deutschen das Gefühl, ihre Meinung nicht offen äußern zu dürfen. Viele fürchten, für ihre Meinung bestraft oder von der Gesellschaft ausgeschlossen zu werden. Woher kommt diese Angst? Und was ist überhaupt eine Meinung? Ab wann ist es keine Meinung mehr, sondern verstößt gegen Gesetze und die Menschenwürde? Schließlich: Inwiefern betreffen diese Fragen meine berufliche Tätigkeit? Diesen und ähnlichen Fragen widmen wir uns im ersten Teil einer zweitägigen Weiterbildung unter Zuhilfenahme von praxisorientierten Übungen und theoretisch untermauerten Diskussionen.
Im zweiten Teil der Weiterbildung beschäftigen wir uns mit der Geschichte, der Wirkung und der Funktionsweise von Verschwörungserzählungen. Über die Arbeit mit praxisnahen Fallbeispielen werden Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit Verschwörungserzählungen und verschwörungsgläubigen Menschen diskutiert und ausprobiert. Hierbei liegt der Fokus darauf, den Austausch im Kollegium anzuregen, wie Verschwörungserzählungen in der eigenen Arbeit begegnet werden kann.
Programm/Schulungsinhalte
Was ist eine Meinung? Klärung wichtiger Begriffe
- Sensibilisierung für den Sprachgebrauch im Unternehmensalltag
- Unterschied zwischen Meinung und Tatsache: Was darf ich sagen, wo gibt es Grenzen?
- Ab wann ist eine Äußerung strafbar? Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG)
Verschwörungserzählungen
- Geschichte und Funktionsweise von Verschwörungserzählungen
- Wer ist anfällig für Verschwörungserzählungen?
- Strukturen zur Verbindung und Ausgrenzung von Mitarbeiter*innen aus verschwörungserzählerischen Gründen erkennen
- Handlungsoptionen anhand von Fallbeispielen erarbeiten
Lernziele
- Wissen über Verschwörungserzählungen und (den Grenzen der) Meinungsfreiheit
- Wir erfahren, was nicht unter Meinungsfreiheit fällt
- Attraktivität von Verschwörungstheorien verstehen
- Wir erfahren die Mechanismen und Funktionsweisen von Verschwörungstheorien
- Einüben des Umgangs und der Argumentation gegen Verschwörungstheorien