Flexibel in den Arbeitsalltag integrierbare Weiterbildungsreihe für Belegschaften rund um Demokratie, Kommunikation, Vielfalt und (Anti-)Rassismus – erfolgreich erprobt in einem medizintechnischen Unternehmen in Brandenburg.
Ausgangslage
Volle Auftragsbücher und Fachkräftebedarfe erschweren es Betrieben, umfassende Weiterbildungen für die Belegschaft während der Arbeitszeit anzubieten. Sind Weiterbildungen nicht unmittelbar mit betrieblichen Themen verknüpft – wie bei den Feldern „Demokratie“ oder „Rassismus“ – ist die Teilnahme-Hürde für Unternehmen besonders hoch. Die Fortbildungsreihe passt sich begrenzten zeitlichen Ressourcen an und verknüpft Angebote, die betriebliche Abläufe verbessern, mit Inhalten rund um den Einsatz für eine vielfältige Demokratie.
Umsetzung Gute-Praxis
Erprobt wurde die Reihe in einem medizintechnischen Unternehmen mit vier Standorten in Brandenburg. Gewünscht wurden Formate, die den Austausch in der Belegschaft neu beleben und eine inhaltliche Auseinandersetzung mit Themen rund um Demokratie, Vielfalt, (Anti-) Rassismus.
Es fanden neun Veranstaltungen für die Belegschaft statt: Sechs Online-Impulse und drei Präsenz-Workshops, angeboten zur freiwilligen Teilnahme innerhalb der Arbeitszeit. Sie leisteten einen niedrigschwelligen Einstieg in die Themen und sensibilisierten für den Umgang mit Vielfalt bzw. Vorurteilen um die Entwicklung einer klaren Haltung gegen Diskriminierung und Rechtsextremismus zu fördern.
Jedes Angebot ist eine eigenständige Einheit zu einem Thema. Die kompakten Formate ermöglichten den Teilnehmenden, die Angebote in den dicht getakteten Arbeitsalltag zu integrieren und eigene Interessen zu verfolgen.
Die einzelnen Veranstaltungstitel lauteten etwa:
Was uns eint, was uns trennt? – Dimensionen von Vielfalt; Wie entstehen Vorurteile? – Bilder im Kopf; Werte in der Zusammenarbeit? – Wertvolle Demokratie; Sind wir nicht alle gleich? – das Privileg hinzuschauen und Verschwörungserzählungen – Wie alles zusammenhängt.
Fazit
76 Belegschaftsmitglieder des Betriebs nahmen an der Reihe teil. Unternehmen und Belegschaft schätzten besonders die praxisnahe Erprobung von Gesprächs- und Handlungsoptionen, z. B. im Umgang mit rassistischen Aussagen; sowie das Ermöglichen persönlicher Begegnungen über die alltägliche Zusammenarbeit hinaus. Parallel zur Angebotsreihe entwickelte der Betrieb Unternehmenswerte, hierzu leistete der Themenimpuls zu demokratischen Werten wichtige Unterstützung. Ebenso überarbeitete das Unternehmen in Folge des Formats eigene Stellungnahmen zu Diversity. Der Betrieb zeigt sich sehr engagiert im öffentlichen Bekenntnis und Einsatz für Demokratie und Vielfalt – hier konnte sicher auch die Format-Reihe einen Anstoß leisten: 2024 gründete sich etwa eine unternehmensinterne AG „Gegen Rechtsextremismus“. Zudem veröffentlichte die Geschäftsführung eine Video-Botschaft, welche sich gegen Rassismus und Antisemitismus stellt.
Zielgruppen für den Transfer: Unternehmen, Beschäftigte (alle Branchen) | Kontakt: Grit Fenner, Zur Anzeige der E-Mail-Adresse wird Javascript benötigt. Florian Seufert, Zur Anzeige der E-Mail-Adresse wird Javascript benötigt. |
Träger: Minor – Projektkontor für Bildung und Forschung gGmbH | Angebot: https://minor-kontor.de/vielfaeltig- brandenburg/ |
Projekt (Sitz): Vielfältig Brandenburg (Fürstenwalde/Spree und Berlin) | Alle veröffentlichten Gute-Praxis Instrumente unter: https://betriebliche-demokratiekompetenz.de/ gute-praxis |