Die Fortbildung Demokratie-FAN vermittelt Wissen, Strategien und Handlungskompetenzen in der Auseinandersetzung mit Rassismus, Diskriminierung und rechtsextremen Akteur*innen in der Arbeitswelt. Teilnehmende lernen Handlungsmöglichkeiten auf individueller und betrieblicher Ebene kennen und werden in die Lage versetzt, sich für ein solidarisches Arbeitsklima starkzumachen.
Ausgangslage
Transformationsprozesse in der Automobil- und Stahlbranche führen bei den Beschäftigten teils zu Abstiegsängsten und bilden damit ein Einfallstor für rechtspopulistische Erzählungen. Diskriminierende Äußerungen oder Handlungen und der Versuch politischer Einflussnahme vonseiten der radikalen Rechten bilden vor diesem Hintergrund weitreichende Herausforderungen für Betriebe und ihre Belegschaften.
Umsetzung Gute-Praxis
Die Fortbildung Demokratie FAN (Fortbildung für Arbeit- nehmende) gibt Belegschaften und Mitgliedern von betrieblichen Mitbestimmungsgremien Kompetenzen an die Hand, Diskriminierung zu erkennen und ihr entgegenzuwirken, sich gegen extrem Rechte im Betrieb zu positionieren und sich für eine solidarische Betriebskultur einzusetzen. Teilnehmende bringen neues Wissen, Ideen und Aktionen in ihre Betriebe zurück. Die Fortbildung ist dreitägig angelegt, Kürzungen sind aber möglich. Die Struktur gliedert sich wie folgt:
Im ersten Teil steht nach dem Kennenlernen (betriebsspezifisch) das Thema Diskriminierung ausgehend von den Erfahrungen der Teilnehmenden und aus der Perspektive Betroffener im Fokus. Abschließend werden Handlungsmöglichkeiten gegen Diskriminierung erarbeitet.
Im zweiten Teil findet schwerpunktmäßig die Auseinandersetzung mit der extremen Rechten und ihren betrieblichen Strategien statt. Auch hier steht die Entwicklung und das Trainieren von Handlungsmöglichkeiten (gegen rechts- extreme Einflussnahme im Betrieb) im Mittelpunkt.
Der dritte Teil der Fortbildung behandelt soziale Ungerechtigkeit und existentielle Bedrohungen und solidarische Handlungsperspektiven. Es wird gemeinsam evaluiert, wofür sich dieses Handeln lohnt, und eine Vorstellung eines Traumarbeitsumfelds erarbeitet. Eine ausführliche Seminarauswertung schließt die Fortbildung ab.
Die Auseinandersetzung mit den Themen wird methodisch abwechslungsreich gestaltet: Inputs, Kleingruppen-Arbeiten, die Auswertung von eigens für die Fortbildung erstellten Videoclips, Diskussionsformate sowie der Einsatz weiterer Medien wechseln sich ab. Zentral ist der Fokus auf die individuellen Perspektiven der Teilnehmenden.
Fazit
Die Fortbildung wurde 2023 als dreitägiges Format mit zehn Jugend- und Auszubildendenvertreter*innen eines Stahlwerks sowie als eintägiges Format mit 28 Beschäftigten (aus acht verschiedenen Betrieben) durchgeführt. Die Teilnehmenden arbeiteten engagiert mit und lernten Handlungsstrategien gegen Rassismus und Rechtsextremismus im Betrieb. Dass die Fortbildung zu neuen Kompetenzen und demokratischer Zivilcourage beiträgt, dafür spricht auch eine Auszeichnung: 2024 gewannen die im Vorjahr geschulten Jugend- und Auszubildendenvertreter*innen mit einer Social Media Kampagne gegen Rassismus einen Preis des Vereins Gelbe Hand.
Zielgruppen für den Transfer: Beschäftigte, Betriebsräte und Jugend- und Auszubildendenvertretungen | Kontakt: Dennis Kundrus, Zur Anzeige der E-Mail-Adresse wird Javascript benötigt. Tel. 0681-416 28 30 |
Träger: Netzwerk für Demokratie und Courage (NDC) Saar e. V. | Angebot: https://www.netzwerk-courage.de/ projekt/chib-couragiert-handeln-im-betrieb/ |
Projekt (Sitz): Couragiert Handeln im Betrieb (Saarbrücken) | Alle veröffentlichten Gute-Praxis Instrumente unter: https://betriebliche-demokratiekompetenz.de/ gute-praxis |